Freitag, 18. Mai 2007

Suche nach Familie Pastenaci im Sauerland


Wer hat Informationen zur Familie Pastenaci im Sauerland?


Im Jahre 1999 teilte mir meine damalige Ehefrau mit, dass es im Sauerland und in Fürstenwalde eine weitere Familie Pastenaci gebe. Ihr wurde mitgeteilt, dass eine Verwandte in diese Familie eingeheiratet hätte. Ich habe daher bei der Meldestelle in Fürstenwalde / Spree nachgefragt ob es dort eine solche Familie gebe und leider eine negative Antwort bekommen. Auch eine Anfrage in Geising Ortsteil Fürstenwalde blieb ohne Erfolg (Auskunft vom 21.12.2000).

Im Mai 2007 erhielt ich von einem Verwandten ein Manuskript aus dem Besitz von Walter Hartog, einem entfernten Verwandten.

Dieses Manuskript trägt den Titel „Auszug aus des Geschlecht der Oxenstierna-Pasternak-Pastenaci“. Es berichtet von einer Baltischen Familie Pastenaci, die ebenfalls wie meine Familie auf einen Johann von Oxenstierna zurückgeführt wird, der 1491 nach der Baltischen Insel Dagoe ausgewandert sei. Die zahlreichen Nachkommen seien ebenfalls zu großen Teilen protestantische Pfarrer gewesen. Der Name Theodor taucht ebenso wie bei den preußischen Pastenaci häufig auf. Allein dies kann kein Zufall sein. Es werden dann einige baltische Pastenaci erwähnt, die sich in Ostpreußen als Pfarrer niedergelassen hätten. So z.B. ein Friedrich Pastenaci. „Er wurde am 29. Febr. 1668 in Reval geboren, studierte nach vollendetem Schulbesuch Theologie in Dorpat, zuletzt in Königsberg. Dort wurde er nach Ablegung seiner Prüfung 1695 als Hilfsprediger an der Nicolaikirche (Steindammer Kirche) und 1697 vom Konsistorium als Pastor an die Lutherkirche in Insterburg berufen; daselbst starb er am 29. Febr. 1736. Dieser verfasste auch Bücher und Schriftentheologischen Inhalts, darunter 1721 sein Buch: „Historische Notizen über die Kirchen Ostpreußens und des Baltikums.“ Dies Buch befand sich einst im Archiv der Altertumsgesellschaft Insterburg.“

Dieser Friedrich Pastenaci müsste in den üblichen Pfarrbüchern (Arnoldtsche Presbyteriologie, Moeller Altpreußisches ev. Pfarrbuch (1968), Bd. 1 Kirchspiele und Stellenbesetzungen), erwähnt werden, was aber nicht der Fall ist. Das Buch, was er verfasst haben soll lässt sich ebenfalls nicht nachweisen. Der Titel ist äußerst merkwürdig, da im Jahre 1721 die Bezeichnung „Baltikum“ für die Länder Litauen, Estland und Lettland noch nicht üblich war. Außerdem ist es merkwürdig dass es auch hier wieder eine Übereinstimmung mit der Familiengeschichte der preußischen Pastenaci gibt, denn im Jahre 1757 erschien die von Friedrich Pastenaci (1719-1770) verfasste Presbyteriologie: Kurzgefaßte historische Nachrichten von allen im Königreiche Preußen befindlichen Kirchen und Predigern bei denselben. 1. Vom Insterburgschen Erzpriesterthum. Königsberg (1757): Driest. 112 S.“ Auch dies erscheint mir keineswegs zufällig.

Einen weiteren in dem Manuskript auftauchenden Rigaer Pfarrer Armin Pastenaci (1702-1769) scheint es ebenfalls nicht gegeben zu haben. Er wird bei C.A. Berkholz: Beiträge zur Geschichte der Kirchen und Prediger Rigas (Riga 1867, S. 30-33) unter den Predigern der Petrikirche nicht aufgeführt.

All dies führt mich zu der Annahme, dass diese Familiengeschichte der baltischen Pastenaci höchstwahrscheinlich erfunden wurde. Aber zu welchem Zweck? Der Verfasser muss Aufgrund der Parallelen die Familiengeschichte der preußischen Pastenaci gekannt haben. Es ist möglich, dass der Verfasser des vorliegenden Manuskriptes Herr Theodor Hartog (geb. 18.10.1900 in Insterburg) ist. Er bezeichnet Adolph Pastenaci als seinen Großvater. Außerdem wird im Manuskript ein Studienrat Professor Georg Froelich, der von 1891 bis 1924 am Gymnasium in Insterburg wirkte und 1924 nach seiner Pensionierung die Leitung der dortigen Altertumsgesellschaft übernahm erwähnt. Theodor Hartog war mit Eva Fröhlich, der Tochter des Gymnasialprofessors Fröhlich in Insterburg verheiratet.

Hartog muss aber seine Informationen vor allem von einem heute noch lebenden Pastenaci erhalten haben. Er erwähnt einen Armin Theodor Pastenaci der „bei dem großen Baltentreffen in Hamburg bei Planten un Blomen zugegen“ gewesen sei. Dies muss nach 1945 stattgefunden haben. D.h. Theodor Hartog hat bei dem Baltentreffen diesen Pastenaci getroffen und von ihm die Informationen erhalten, die er in seinem Manuskript verarbeitet hat. Wenn all diese Annahmen zutreffen muss es eine noch heute existierende Familie Pastenaci geben, die ihren Ursprung auf eine vielleicht erfundene Baltische Linie zurückführt. Dies ist außerordentlich interessant und lässt die Vermutung zu, dass diese Familie dann doch mit uns direkt verwandt ist. Mein Onkel Christoph Pastenaci wurde 1945 als Volkssturmmann vermisst, nachdem er noch eine Nachricht verfasst hatte, dass er unversehrt in russische Kriegsgefangenschaft geraten sei. Er wurde am 31.3.1982 für Tot erklärt.

Ich halte es für möglich, dass mein Onkel Christoph Pastenaci, geb. am 8.7.1927 noch lebt, bzw. dass er Nachkommen hinterlassen hat, die noch leben. Möglicherweise behauptet er aus Estland gebürtig und Baltendeutscher zu sein.

Hat jemand Kontakt zu der Familie Pastenaci im Sauerland gehabt oder kann mir irgendwelche Hinweise zu deren Existenz geben? Hinweise bitte an meine E-Mail Adresse Kstpast@web.de